Kritische Frage an Reiter


Vor einiger Zeit traf ich eine Frau, die für die Teilnahme an einem Marathonlauf trainiert.
Ich zeigte ihr einige einfache Übungen aus dem Tai Chi und Qigong, durch die man eine effizientere Körperhaltung während des Laufens erlernen kann.

Wenige Wochen später bekam ich eine Email von dieser Frau. Sie schrieb mir ganz begeistert, dass sie die Übungen jeden Tag in ihr Training eingebaut hat und bereits deutlich eine Verbesserung spürt.

Vor einiger Zeit war ich bei einer Frau und ihrem Pferd und wir stellten fest, dass Sie auf dem Pferd die Beine nicht weit genug nach hinten/unten strecken konnte, dadurch im Stuhlsitz saß und die Beckenbewegungen deutlich blockiert waren, was dazu führte, dass es ihr unmöglich war, auf dem Pferd so harmonisch mit zu schwingen, um sich wohl fühlen zu können.
Zudem fühlte sie sich durch diese Bewegungseinschränkung im Becken und den dadurch nicht optimalen Sitz auch unsicher, denn es war viel schwieriger, kritischen Situationen auf dem Pferd zu meistern, ohne sich fest klammern zu müssen, was bekanntlich beim Pferd erst recht zu Panik-Reaktionen führt.

Ich zeigte ihr einige Übungen aus dem Tai Chi und Qigong, die sehr effizient schon in kurzer Zeit für eine deutliche Besserung sorgen.

Als ich die Frau nach einigen Wochen wieder traf, hatte sich an ihrem Sitz auf dem Pferd nichts geändert. Ich fragte sie, ob die Übungen nicht geholfen haben und sie antwortete, dass Sie sie nicht gemacht hat. Keine Zeit... dann vergessen... wie das eben so ist....

Sehr oft stelle ich fest, das Reiter viel weniger dazu bereit sind, systematisch an ihren Fähigkeiten zu arbeiten als Sportler anderer Sportarten.
Hilfestellungen und Ratschläge werden sehr schnell als Kritik aufgefasst und das selbstständige Arbeiten nach einem gut durchdachten Trainingsplan scheint die absolute Ausnahme zu sein.

Kann mir mal irgendjemand erklären, warum das so ist?????
(Bild: Buch PHYSIO-RIDING mit Sabine Bruns, Verlag Müller-Rüschlikon)

 

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